Wünschen wir uns das nicht alle? Jemanden, den wir immer um Rat fragen können, wenn wir selbst einmal nicht weiterwissen? Dazu kann ich euch mitteilen, dass das im Universum so eingerichtet ist, dass wir im Außen immer das Innen sehen. Alles was uns begegnet und in unser Bewusstsein tritt, hat mit uns zu tun. Kein Ausnahme.

Das mag zunächst wie eine sehr radikale Annahme klingen, aber wer sich lange genug mit kosmischen Zusammenhängen beschäftigt hat, für den ist das überhaupt keine Frage mehr, sondern eine unbestreitbare Tatsache.

Jetzt ist es so, dass wir im Alltag oft nicht die Muße haben, alles, was uns begegnet, gleich auszuwerten und mit uns gedanklich in Verbindung zu bringen. Das würde uns maßlos überfordern und obendrein auch nicht vorwärts kommen lassen im Leben. Aber gerade an wichtigen Entscheidungspunkten oder bei schwierigen Fragen kann man sich das in Erinnerung rufen.

Die Natur eignet sich für eine derartige Selbsterfahrung ganz besonders gut, weil die Strukturen dort zwar mittlerweile stark vom Menschen geprägt, aber doch nach dem kosmischen Bauplan entstanden sind. Früher waren die Architekten unserer Häuser und Städte auch oft inspiriert und haben „göttliche“ Formen geschaffen. Da muss man sich nur Kathedralen der Gotik oder die alten griechischen Tempel anschauen, da spürt man das förmlich noch. Die heutigen Betonquader jedoch sind vielleicht voller Raffinesse für ihre Nutzer konstruiert, vor Ehrfurcht erschaudernd steht man aber nur noch äußerst selten davor.

FernandaLopes050988, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia CommonsDie Natur ist voller Strukturen, die von der geistigen Ebene kommen und sich in archetypischen Zusammenhängen nahtlos ineinander fügen. Alles passt zusammen, alles erzeugt eine große Harmonie. Dort, wo gerade Zerstörung durch Naturkatastrophen oder den Menschen stattgefunden hat, stellt sich das natürliche Gleichgewicht wieder her, auch wenn das oft Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte dauert. Oft sind die Katastrophen selbst ausgleichend wirksam. All das ist ständig in Bewegung, teils unmerklich langsam, aber dennoch. Dieser harmonische Unterbau ist eine geistige Struktur, die wir auf allen Ebenen der Wirklichkeit wiederfinden können.

Die Struktur muss man aber nicht kennen, um die Natur um Rat fragen zu können. Wen es doch interessiert, der muss dazu nicht auf asiatische Systeme wie Ayurveda, Yoga oder I-Ging zurückgreifen. Wir haben auch in Europa eine reichhaltige und lebendige mystische Tradition, die sich uns in Disziplinen wie Kabbala, Astrologie und Tarot erhalten hat.

Die erwähnte Verwandtschaft von Natur und geistigem Innenleben des Menschen spüren wir auch, wenn wir uns in diesen natürlichen Umgebungen bewegen. Heute wird das von der Wissenschaft oft mit den positiven Wirkungen von Stoffen in Verbindung gebracht, welche die Pflanzen absondern oder mit der grünen Farbe, die den Menschen so gut tun soll. Das wurde zwar experimentell bestätigt, nach dem Warum fragt die Wissenschaft dann aber nicht mehr. Die Antwort führt nämlich auf die geistige Ebene. Blau, eine Farbe der Materie und Gelb, eine Farbe des Göttlichen (Geistigen), ergeben gemischt grün. Das ist aber nur einer von vielen Aspekten, an denen man jetzt die positiven Auswirkungen eines Waldspazierganges festmachen könnte. Das Wesentliche ist jedoch, dass wir uns in dieser kosmischen Ordnung der Natur einfach selbst gut wiederfinden können.

In den meisten Gegenden in Mitteleuropa finden wir diese natürlichen Strukturen nur mehr im Wald. Dort ist anders als auf den Wiesen und Weiden die Bodenbearbeitung, Düngung und Bewässerung zu unwirtschaftlich, und so ist der Wald bis zur Holzernte oft weitgehend sich selbst überlassen. Von in Reih und Glied ausgesetzten Hybridpappeln in Flusswäldern (Aue mag ich das gar nicht mehr nennen) rede ich hier nicht. Es gibt bei uns oft genug noch Wälder, die sich natürlich erhalten, indem die Baumsamen Schösslinge hervorbringen, die in den folgenden Jahrzehnten die anderen, dann gefällten Bäume ersetzen. Derart nachhaltige Waldwirtschaft findet man erfreulicherweise wieder immer öfter. Solche dann auch meist abwechslungsreichen Wälder eignen sich besonders gut für unsere Fragen und Problemstellungen!

Die praktische Vorgangsweise beim Fragen der Natur erfährst du im 2. Teil dieses Textes. Darin beschreibe ich jene Hilfsmittel und Zugangsweisen, die ich auch bei meinen Wald Coachings nutze. Wenn es dich interessiert, soetwas zuerst einmal mit meiner Begleitung zu probieren, stehe ich dir gerne zur Verfügung.